Die Muttersprache ist ein Teil der kulturellen Volksidentität, der Wiedererkennung, Diversität, aber auch Teil der Toleranz und des Verständnisses. Die Sorge um die Muttersprache ist eine Möglichkeit des Aufzeigens eines Bewusstseins der kulturellen Elite eines Volkes über die eigene Identität, aber auch ein empfindliches Gebiet der Toleranz, eben dieser Elite gegenüber anderen.

Seit 2000 wird weltweit der UNESCO Forderung entsprechend der 21. Februar als Tag der Muttersprache gefeiert. Das Hauptziel ist, dass das Bewusstsein über die Bedeutung der Muttersprache und Mehrsprachigkeit gestärkt wird.

Wir, die Studenten der Wiener Universitäten, kamen aus einer Sprachzone in die Andere und trugen unsere Muttersprache und kulturelle Gewohnheiten unserer Gegend mit uns. Wir strebten danach uns in der neuen Gesellschaft und den neuen Bedingungen anzupassen. Durch den täglichen Gebrauch der deutschen Sprache an der Universität, durch Gespräche mit Professoren und Kollegen oder der Prüfungsvorbereitung, geben wir mit einem wichtigen Motiv der neuen Umgebung und Sprache große Bedeutung. Aber wie gut auch immer wir uns zurechtfinden in der neuen Umgebung, das Gefühl eines Ausländers kann und wird uns nicht verlassen.

Eine Volksweisheit besagt: „Wie viele Sprachen du sprichst, so viele Menschen bist du wert.“ Das Beherrschen von Weltsprachen ist in der Tat eine Bereicherung. Aber, wie schön auch immer es sein mag die Sprachen aller Völker zu verstehen und zu sprechen, muss man vor allem die eigene Muttersprache können und bewahren. Jedes unserer Wörter müssen wir wie einen großen Schatz bewahren. Das sind Wörter, mit denen unsere schönsten Gedichte und Erzählungen sowie unsere Geschichte verwoben sind. Eine Redewendung besagt: „Ein Volk, welches seine Wörter verliert, hört auf ein Volk zu sein.“

OSSAW eröffnet den Literaturwettbewerb mit dem Thema „Muttersprache“, welcher bis zum 5. März 2016 dauern wird.

  • Die Arbeiten können in Prosa (Essay, Debatte, Erzählung) oder in Form eines lyrischen Gedichtes geschrieben werden.
  • Die drei besten Arbeiten werden ausgezeichnet.

Teilnehmer des Wettbewerbes können Ihre Werke per E-Mail an konkurs@ossaw.at bis zum festgelegten Datum senden. Danach werden die Arbeiten veröffentlicht und es beginnt eine fünftägige Abstimmung. In der Abstimmung für die drei besten Arbeiten nehmen die Freunde der Facebook-Seite OSSI Wien teil.

Die Verkündigung der besten Arbeiten erfolgt nach Beendigung der Abstimmung und die Preise werden am Literaturabend ausgehändigt, welcher für die zweite Märzhälfte geplant ist. Alle Informationen zu diesem Ereignis werden demnächst veröffentlicht.

Was heißt es seine eigene Muttersprache zu lieben und wie zeigt sich die Liebe ihr gegenüber? Die Sprache sollte kein Hindernis sein, sondern etwas, was verbindet. Wie reich ist ein Mensch, der mehrere Sprachen beherrscht? Was heißt es seine eigene Sprache zu beherrschen und was heißt es eine fremde Sprache zu beherrschen? Wir freuen uns über dies und andere Themen und Fragen in euren Arbeiten zu lesen!

Allen Teilnehmern des Wettbewerbs wünschen wir viel Glück!

Euer OSSI Wien

Übersetzt von Miloš Jović